Diese Bösen: Lenkungsteile erwärmen

Eine nicht unwichtige Klarstellung dessen, was man mit der Alesco-Induktion machen kann und mit Resonanz-/Hochfrequenzinduktion oder der Autogenflamme niemals dürfte

Bilder: Oben die glühende Mutter auf der Spurstange, unten ein Bild von der zugehörigen Temperaturmessung im innern der Spurstange. Diese Mutter hat auch geglüht!

Das Original Alesco Prospekt (Made in Schweden) ist für den deutschen Markt eigentlich völlig ungeeignet. Der Grund: Das schöne Foto von der glühenden Mutter auf der Spurstange, was bei uns gleich die Assoziation weckt ‚Die wärmen an Lenkungsteilen herum‘. Und das sei ja verboten. Schlimmer noch: Man habe halt doch keine Ahnung aus der Praxis, denn die Mutter sei doch nicht das Problem, sondern die Spurstange im Spurstangenkopf!

 

Einspruch. Unschuldig in beiden Punkten.

1. Wärmen von Lenkungsteilen:

Wir wärmen die SPURSTANGEN-KONTERMUTTER – und zwar mit der Alesco-Tiefenwärme. Dabei  wird diese als Vergütungsteil etwas angelassen, hat also tatsächlich etwas weniger Festigkeit als im Originalzustand. Dafür ist sie aber zäher, was der Sache eher gut tut. Das, wovor man sich nicht ganz zu unrecht fürchtet, nämlich das erhitzen über den Gefügeumwandlungspunkt (der Ahnunghaber weiss, was mit der AC3-Linie gemeint ist) mit der Gefahr einer zu schnellen Abkühlung und einer VERSPRÖDUNG ist mit diesem Verfahren nicht verbunden. Ganz anders übrigens mit den ganzen anderen Geräten auf dem Markt. Dort glüht es ‚viel schöner‘, viel heller, gelb. Aber eben nur oberflächlich und in jedem Fall oberhalb der Gefüge-Umwandlungstemperatur. Wir halten fest: Das tun wir mit den Alesco-Geräten nicht.

 2. ‚Die Spurstangen-Mutter ist doch nicht das Problem!‘

Natürlich nicht. Nur tun wir bitte einfach mal wie geheißen und wärmen ganz kurz drei Flächen der Spurstangenmutter. Sofort aufdrehen. Geht ganz leicht. ‚Natürlich, aber…!‘ Kein Aber. Jetzt den 13er Schlüssel nehmen und die Spurstange drehen. Und erstaunt feststellen: Die läuft. Zufall? Einfach die nächste. Und die nächste. Und feststellen: Läuft in den allermeisten Fällen, ganz entgegen der handwerklichen Erfahrung. Die Erklärung ist eigentlich ganz einfach. Mit den etwa 600°C in der Mutter bekommt das Vergütungsteil Spurstange keine 200°C ab. Diese Wärme zieht der Spurstange entlang bis in den Spurstangenkopf, erreicht da etwas über 100°C. Der Spurstangenkopf ist in dem Moment noch deutlich kälter. Wie bei unserem Lösen von Schrauben ‚vom Kopf her‘ drückt sich die Spurstange in den Rost, der sie am Spurstangenkopf festbäckt – und zerbröselt diesen. Nennenswerte Abkühlzeit braucht es nicht, bis man die Spurstangenmutter aufgedreht hat, läuft die Spurstange im Spurstangenkopf längst.

Hier gibt es ein Video, in dem der Ablauf gezeigt und erläutert wird.