Das wollen eigentlich alle wissen
FAQs
Stimmt es, dass man Schraubverbindungen durch Erhitzen der Mutter öffnet?
Nein, jedenfalls nicht nur!
Das Arbeitsprinzip ist das SCHNELLE Erhitzen durch Induktion von innen. Dies führt dazu, dass an Übergangsstellen, wie z.B. dem Gewinde, die Rostverbindung oder das Festbacken aufbricht. Es funktioniert genauso, wenn man nur an den Schraubenkopf herankommt! Hitzestoß hinein, etwas warten, mit der Abkühlung geht die Schraube auf.
Wird der Induktor heiß?
Nein, dieser wird von Kühlmittel durchflossen und erwärmt sich kaum.
Kann man mit Induktion auch Stahl schmelzen?
Eigentlich nur dünnes Blech, aus Versehen. Dort baut sich bei unsachgemäßer Handhabung so schnell so viel Hitze auf, dass man ein richtiges Loch hineinbrennt. Sobald der Stahl eine gewisse Dicke hat, ist bei Hellrotglut Schluss. Da stellt sich ein Gleichgewicht mit der abnehmenden Leitfähigkeit ein, sodass die Temperatur nicht weiter steigt.
Funktioniert ein Tiefeninduktionsgerät auch mit anderen Metallen als Stahl?
Auf Grund der Wirbelströme als Wirkprinzip funktioniert die Tiefeninduktion an allen Materialien, die elektrisch leitfähig sind.
Funktioniert das auch mit Kunststoff?
Nein, das Prinzip beruht darauf, dass im Zielgebiet Strom fließen kann. Das Material muss also leitfähig sein. Dieser Effekt lässt sich nutzen, indem man durch geklebte Materialien wie Glas, Kunststoff oder Aufkleber hindurch das Träger-Metall erwärmt. So löst sich der Kleber rückstandsfrei.
Warum muss die Maschine so groß und schwer sein?
Der größte Teil von Bauform und Gewicht kommt von der WASSERKÜHLUNG. Es gibt auch kleinere, nicht gekühlte Geräte. Mit denen kann man in der Werkstatt aber nicht so viel anfangen!
Gibt es verschieden geformte Aufsätze für den Induktor?
Nein. Derlei wird bei den erwähnten, viel kleineren Geräten gemacht. Wenn für den Einsatz in der PKW-Blechnerei eine Punkterhitzung gemacht werden soll, bekommt man das über den Abstandshalter problemlos hin. Für flächigen Einsatz kann man die Teflonkappe aufstecken und einfach mit kreisenden Bewegungen die Fläche erwärmen.
Was ist mit Gefügeänderung und Härteverlust? Speziell an Lenkungsbauteilen wollen Hersteller doch keinen Wärmeeinsatz sehen?
Zunächst einmal kommt es durch die Erzeugungswirktiefe der Tiefeninduktion nicht zu den sonst üblichen, nicht kontrollierbaren Oberflächentemperaturen. Wir legen großen Wert darauf, dass die Geräte nur als Fachgeräte eingesetzt werden. Bei unseren Kunden gibt es durchaus qualifizierte Richtvorwärmen- und Löseprozesse – auch mit Vergütungsstahl, Panzerstahl, Duplex oder Nickelbasis-Wertstoffen. In diesen Fällen wird dringend dazu geraten, sich unser Anwendungsknowhow zunutze zu machen.
Kann man die Temperatur regeln?
Sofern man eine Möglichkeit findet, die entstehende Temperatur direkt zu messen, kann man beispielweise SPS Steuerung Siemens S7 an das Gerät anschließen. Durch einen beigestellen Treiberbaustein kann in der S7 auf einfachste Weise eine Temperaturregelung implementiert werden. ABER außer beim Hartlöten von Aluminium war derlei tatsächlich noch nie nötig. Thermisches Richten von Feinkornstahl 50 CrMo 4, Vorwärm-Prozesse von dicken S690 QL oder sogar das Hartlöten der Mischverbindungen Chromnickelstahl an Kupfer sind seit vielen Jahren – ganz ohne Temperaturregelungen – prozesssicher bei unseren Kunden im Einsatz.
Darf man auch gehärtete Schrauben mit Induktion öffnen?
Öffnen schon. Nur sollte man gehärtete Materialien, die man über +250°C erhitzt hat, danach durch neue ersetzen. Die Härteeigenschaften haben sich durch Anlass-Effekte verändert
Gibt es verschiedene Induktoren für die Geräten?
Ja, de Induktoren werden bei VauQuadrat entworfen und gebaut. Man hat einerseits die Wahl unter mehr als 100 existierenden Varianten. Wann immer notwendig, sind innerhalb kürzester Zeit auch Sondervarianten möglich.
