Die VauQuadrat Kältetechnik im V6 V4 V3

R455A als umweltfreundlicheres Kältemittel kennen nicht viele – es hat aber ein paar herausragende Eigenschaften

Unser früherer Gerätelieferant Alesco hatte die Gerätefamilie A4000-1200 nach eigenen Angaben hauptsächlich eingestellt, weil das im Kältekreis verwendete Kältemittel R404A inzwischen für Neubau nicht mehr erlaubt ist. Das Kältemittel gibt es zwar noch für Reparaturen, wurde aber erheblich verteuert. R404A ist ein Fluorkohlenwasserstoff (HFKW) mit dem Treibhauspotenzial GWP=3922 – also 3922 mal schlimmer als das Haupt-Treibhausgas CO2.

In Detuschland schiebt die F-Gase-Verordnung der Nutzung dieser Kältemittel für Neubauten seit Anfang 2020 endgültig einen Riegel vor.

Nun gibt es ernsthaft Neuentwicklungen, bei denen statt R404A das Kältemittel R134A eingesetzt wird. Dessen Treibhauspotenzial beträgt „nur“ GWP=1430. Allerdings ist es eigentlich für andere Druck- und Temperaturlagen gedacht als ausgerechnet ein Kaltwassersatz. Wer sich nun bei diesem Absatz verwundert die Augen reibt: „R134A??? Ist das nicht das Kältemittel, was aus Millionen von PKW-Klimaanlagen verbannt wurde??“. Genau das.

Insofern war für uns von Anfang an klar, dass der Weg ein anderer sein muss, wenn er zukunftssicher sein soll. Der Weg führt dann beispielsweise zum TWK in Stutensee bei Karlsruhe. Dort gibt es entsprechende Fachkurse, die über die möglichen Alternativen informieren. Zwei Erkenntnisse kamen schnell:

– die kältetechnisch ideale Lösung wären natürliche Kältemittel wie Propan. Das ist aber im
  Umgang problematisch und im Falle eines Lecks hat man quasi eine Bombe, die nur auf den
  Zündfunken wartet

– die bekannten „Übergangskältemittel“ wie R448, R452. Erfüllen prinzipiell ihren Zweck, sind
   aber mit dem Nachteil einer sehr hohen Druckstutzentemperatur (Kompressor-Austrittstemperatur)
  behaftet.

Erst eine längere Suche hat dann zum R455A geführt. Eine Kältemittelmischung mit GWP=145 des Herstellers Honeywell. Das hat einen ausgeprägten Temperaturgleit (die drei Komponenten sieden beim selben Druck bei verschiedenen Temperaturen), das lässt sich mit dem nötigen Knowhow aber problemlos beherrschen. Das Kältemittel wird in die Klasse A2L klassifiziert, ist also bedingt und mit viel Aufwand entflammbar. Das sollte in der Realität aber keine Rolle spielen.

Unsere entsprechenden Kältemaschinen im V3, V4 und V6 basieren auf diesem Kältemittel und die Performance und der Wirkungsgrad braucht sich gegenüber den Kältemaschinen im A4000/A1200 nicht zu verstecken. Dadurch, dass noch ein paar kältetechnische Spezialitäten verbaut wurden, ist der durchschnittliche Stromverbrauch der Kältemaschine um gut 15% gesunken.