Landtechnik

Tiefeninduktion in der Landtechnik – nie gehört!
Natürlich nicht. Obwohl es die Vorläufer der VauQuadrat V3/V4 schon über 20 Jahre lang gibt und die aktuelle Generation genau so seit 2019 auf dem Markt ist, hat es im Bereich der Landtechnik kaum jemand gemerkt. Das ist aufgrund der bisherigen Vertriebskanäle aber auch kein Wunder. Ohne den Bericht im ‚Eilboten‘ im November 2010 wäre das wohl auch so geblieben!

Um was geht es: VIEL Hitze schnell IM Stahl entstehen lassen. Und das ganz ohne die schädigenden Nebenwirkungen der Flamme. Damit man einerseits das schneller und schonender macht, was man auch mit der Flamme könnte, zum Beispiel Muttern schnell aufheizen –  und dann aber noch viel mehr.

             

Zum Beispiel: Schrauben lösen, die schwergängig oder verrostet sind, und bei denen man nur an den Kopf herankommt. Ungewöhnlich, weil genau anders herum als erwartet! Funktioniert aber garantiert. Die animierte Grafik zeigt, warum. Wenn man etwas länger heizt, darf der klemmende Teil ruhig deutlich tiefer im Material sein.

Anwendungsfall: Eingepresste Lager

Wie wäre es mit dem Lösen von eingepressten Bauteilen:

Hier gelingt es, die Lagerschale des defekten Lagers komplett zum Glühen zu bringen, während der Bolzen viel weniger Temperatur abbekommt. Die Lagerschale dehnt sich dadurch aus und geht problemlos ab.

Biegen – aber auch Richten – und sogar schmieden !

Dreimal das selbe Ziel: Die Form großer Stahlstrukturen zu verändern. Das linke Bild zeigt einen Fall, bei dem ein verbogenes Bauteil der Knickkante entlang in den plastischen Bereich erhitzt und dann mit Krafteinwirkung gerade gebogen wird. Das 12mm starke Material ist innerhalb von weniger als einer Minute durchgehend glühend. Gefügeschaden ist mangels Flamme (wenn man nicht gerade anschliessend abschreckt…) Fehlanzeige.

   

Das rechte Bild zeigt, wie man die Handwerkskunst des Flammrichtens, also das Biegen ohne externe Kräfte durch verhinderte thermische Ausdehnung, mit Induktion viel schneller und materialschonender macht. Stichwort ‚Induktionsrichten‘. Es werden die selben ‚Richtfiguren‘ (Punkt, Keil, Linie,…) wie im Flammrichtkurs erlernt gesetzt. Der große Unterschied: Es werden deutlich niedrigere Endtemperaturen gebraucht und damit geht es bei vergleichbarer Heizleistung viel schneller als mit der Flamme.

Geklebte Schraubverbindungen lösen

Hierbei gibt es zwei Ansätze: Mit viel Hitze von innen her, wie bei dem Kupplungskopf im linken Bild gezeigt, oder aber mit dosierter Hitze von aussen her – Anwendungsfall Hydraulikzylinder.

                 

 Speziell die einstellbare Leistungsreduzierung ist hier der Vorteil.

Schöne Anwendungsfälle

Bild links: Eine abgebrochene Schraube, die festgerostet ist. Normalerweise keine Chance ohne Ausbohren! Mit Induktion: Eine Minute heizen, dann abkühlen lassen, einfach mit der Gripzange herausdrehen.

      

Und im Fall rechts: Wenn eine Welle dermaßen zusammengerostet ist, hat man keinen Spaß mit der Demontage. Mit der Flamme braucht man lange und richtet am Material Begleitschäden an. Mit Induktion ist die auf dem Bild sichtbare Glutfläche innerhalb 30 Sekunden erreicht und die Verschraubung geht auf.