Industrieanwendungen

Stellen Sie sich vor, Sie könnten Hitze in sehr großer Menge und sehr schnell in Metall hineinbringen. Ohne den Umweg, durch eine Autogenflamme eine enorme Übertemperatur an der Oberfläche zu erzeugen.

 

Mit den Induktionsheizgeräten der V-Serie von VauQuadrat ist dergleichen jetzt mit überschaubarem Aufwand und überschaubaren Kosten möglich.

 

Mögliche Anwendungsfälle:

 

1. Induktions-Richten statt Flammrichten an Schweisskonstruktionen

 

Wichtig: Es wird nicht nur die Flamme ersetzt, um die selbe Hitze an der Oberfläche zu erreichen, sondern man kommt mit wesentlich weniger Hitze zum Ziel!


Bild: 'Induktions-Richten' statt Flammrichten!

Alles das, was man aus dem Flammricht-Lehrgang kennt, ist voll verwendbar. Es wird mit 'verhinderter Ausdehnung' an Punkten, Keilen, Linien gearbeitet. Der große Unterschied: Weniger Hitze, weniger Glühtemperatur im Material erreicht den selben Zweck.

 

Die Vorteile: Nicht nur die Erwärmung geht schneller, sondern auch das Abkühlen! Davon abgesehen, dass man weniger Streuwärme und vor allem weniger Lärm in der Halle hat.

 

Die praktische Anschauung ist zwar durch nichts zu ersetzen, trotzdem hier ein kleines Video.

 

 

2. Vorwärmen / Spannungsfrei wärmen / Wasserstoff-Diffusionswärmen von Schweissverbindungen

 

Auch das geht oberflächenschonender und schneller, als mit der Flamme. Mit passend gewählter Leistung und Bewegungsgeschwindigkeit wärmen Sie auch Flächen in kurzer Zeit und können dabei einen stabilen Arbeitsprozess definieren, sodass Sie z.B. sicher nicht die 250°C überschreiten, die bei gehärteten Metallen zu Anlass-Effekten führen. Ebenso lässt sich bei Feinkornstählen die Grobkornbildung sicher vermeiden.

 

Hier finden Sie ein Video, dass bei einem 50mm-Blech den Vorwärmvorgang an Normalstahl ohne Leistungsreduzierung zeigt. Mit Stand 2019 würde man dafür natürlich unsere 60mm/120mm-Induktortechnik nehmen.

 

 

 

Bild: Spannungsfrei wärmen mit Induktion

3.  Große und sehr große Schraubverbindungen öffnen

 

Hierbei sind zwei Fälle zu unterscheiden:

  • Mutter / Innengewinde-Material voll zugänglich
  • Nur der Schraubenkopf sichtbar und zugänglich

Der zweite Fall ist naturgemäss der schwierigere, hier muss man mit der Temperaturänderungs-Geschwindigkeit arbeiten. Die Schraube / der Bolzen dehnt sich wesentlich schneller aus, als das Innengewinde. Dadurch brechen die Rostverbindungen auf. Leicht abkühlen lassen, das Gewinde läuft wieder. Mit dem A4000 kann man auf diese Weise sinnvoll bis Schrauben-/Bolzendurchmessern von 50mm und wirksamen Gewinde-/Bolzenlängen von 40mm arbeiten.

 

Bild: Schrauben oder Bolzen lösen, auch wenn nur der Kopf zugänglich ist

Sofern man beispielsweise von allen Seiten an eine Mutter herankommt, spielt der Durchmesser keine ganz so große Rolle mehr. Wichtiger ist dann die Muttern-Höhe. Wenn man etwa 10cm hat, kann man mit einem A4000 bis etwa auf die Hälfte hinunter schnell sehr stark erhitzen, sodass die Rostverbindungen sich lösen. Dadurch, dass man innerhalb einiger Minuten die ganze Mutter deutlich erhitzt bekommt, wird einem dieser thermische Ausdehnungseffekt den Rest des Problems lösen helfen. Entsprechende Referenz-Anwendungen gibt es auf Bohrinseln in Skandinavien und großen, verfahrenstechnischen Anlagen in Dubai.


4. Gezielte Erwärmung

 

Am Beispiel der Düse einer Kaltkanal-Spritzgussmaschine wird hier gezeigt, wie das Alesco A800 durch 5mm erstarrten Kunststoff hindurch das gehärtete Metall der Düse durch kurzes Darüberstreichen aufwärmt. Der Kunststoff wird vom Metall her angelöst und kann sofort an einem Stück abgezogen werden.

Kunststoffpfropf lösen an Kaltkanal-Spritzgussmaschine

5. Montage von Presspassungen

 

Will man eine Presspassung montieren, kann man entweder den inneren Teil mit Kälte schrumpfen oder den äusseren teil mit Wärme ausdehnen. Die Tiefenwärme der Induktion ermöglicht es, die Erwärmung schnell und schonend für das Material zu erreichen. Hier ein Anwendungsvideo: Die Montage des Bodens in eine Walze.

Bild: Der dickwandige Walzenkörper wird mit Induktion aufgewärmt, damit der Boden eingepresst werden kann

6. Biegen

 

Beim Biegen kommt man mit kleiner werdenden Radien schnell an die Grenze, dass das Material reisst. Wärme hilft da in jedem Fall. Beim Glühen mit der Flamme hat man neben einem extremen Energieverbrauch auch jede Menge Abwärme und - nicht zu vergessen - einen hohen Lärmpegel.

 

Hier zeigen wir, wie man diese Aufgabe elegant mit Induktion gelöst bekommt. An den Anlassfarben sieht man auch die relativ beschränkte Erhitzung, einer der Gründe, warum man bei den Energiekosten so gut wegkommt.

 

Hier finden Sie das komplette Video zur Bearbeitung dieses Winkels: Video Winkel biegen

Bild: Die Welle wird mit Induktion in den plastischen Bereich geglüht und dann gebogen!